Beikraut in den Griff bekommen

Beikräuter schaden nicht
Vielen ist der Anblick ein Graus: Hilfe Unkäuter. Bunte Beikräuter schaden aber nicht, wenn ... ja wenn der Boden gut gepflegt ist. fOtO:freistern.de

Bei uns wächst alles wie hulle. Immer! Alles, auch lästige Beikräuter. Manch ein Gartenfreund meint, Pflanzengifte könnten helfen. Für Hobbygärtner verbietet sich das von selbst. Die eine Sorte Gifte übersäuern den Boden, unsere Gemüse mögen lieber neutrale, bestenfalls schwach saure Böden. Es gibt zwar auch Totalherbizide, die alles platt machen. Sie sind aber den Profis vorbehalten, die damit umgehen können. In der konventionellen Landwirtschaft wird unmittelbar nach dem Spritzen neu eingesät. So hat die Neusaat dann Schutz vor Konkurrenz bis die Pflanzen stark genug sind, sich zu behaupten. Wer aber einen Boden mit vielen Mikroorganismen und Regenwürmern möchte, die alle für einen gesunden, gut durchlüfteten Boden sorgen, muss auch auf dieses Zeug verzichten.

Mulchen nützt

Eine traditionelle Form, das Beikraut zu vermindern, ist das Mulchen: Gras, Heu, Stroh auf die Beete legen und bei der Aussaat oder beim Bepflanzen von der Aussaatstelle freiräumen. So kommt wesentlich weniger Licht an die unerwünschten Pflanzen, was sie in der kritischen Keimphase stresst. Nun haben viele Hobbygärtner*innen Angst davor, weil sich Schnecken oder andere Schädlinge unter dem Mulch tummeln können. Das ist besonders bei unserem feuchten Klima tatsächlich eine Gefahr.

Nützlinge

Wer mehrere Jahre lang mulcht, wird auf Dauer allerdings weniger Probleme damit haben, als die Gärtner*innen mit stets frei geräumten Beeten. Bei uns haben sich nach einem Jahr bereits Tigerschnegel angesiedelt, die Schneckeneier fressen. Hoch wachsendes Gras oder Kräuter begünstigen, dass sich Frösche und Kröten ansiedeln, die gerne die Schneckeneier fressen.

Bodendecker

Diesen Effekt kann man sich bei Obststräuchern und Obstbäumen zunutze machen. Wer Kräuter, wilde Erdbeeren oder niedrig wachsenden Beinwell als Bodendecker einsetzt, schafft Lebensräume für nützliche Helfer*innen. Gleichzeitig sorgen diese Pflanzen bei gelegentlichem Mähen für eine Gründüngung. Wer tief wurzelnde Pflanzen wie zum Beispiel Luzerne einsetzt, hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Gründügerpflanzen Mineralstoffe aus tieferen Schichten des Bodens nach oben befördern.

Kompost als Mulch

Über ein weiteres Mulchmaterial habe ich bereits letzten Monat berichtet: Kompost. Wer die Beete mit Kompost mulcht, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Keimstopp für lästige Pflanzen. Was aus dem Kompost keimt, kann mit einer Pendelhacke zu Gründünger verwandelt werden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*