Gerade hat mich ene Gartenfreundin an das Thema ‚essbare Blüten‘ erinnert. Wer danach googelt, wird auf viele Blühpflanzen aufmerksam gemacht, die man auch essen kann. Nach gewisser Zeit stellt man dann fest, dass man’s auch lassen kann. Immer wieder einmal in Mode ist der zuckersüße Extrakt aus Holunderblüten. Ich selber ziehe den Saft der Fliederbeeren allerdings vor. Aus Weißdornblüten lässt sich ein Tee bereiten, der den Kreislauf anregt. Im Vergleich zum Kaffee hält sich das Suchtpotenzial allerdings in Grenzen. Neben all den entmutigenden Aspekten gibt es aber auch ganz tolle Genüsse.
Das Thema ‚essbare Blüten‘ ist noch immer unterschätzt. Die Blüten der meisten würzenden Kräuter, kann man mitessen. Wie zum Beispiel Salbei, Kapuzinerkresse oder Schnittlauch. Sie all ihre Blüten können genau so verarbeitet werden wie die Blätter. Und es sieht zuweilen echt spektakulär aus. Es gibt freilich auch Aspekte, die dagegen sprechen, sie einfach wegzufuttern. Denn ihre Blüten ziehen auch extrem viele verschiedene Insekten an. Alle drei Kräuter samen sich auch gerne selber aus, eigentlich braucht man nie nachzusäen, selbst wenn die Stauden oder Halbsträucher einmal eingehen. Wer einfach einen Strauch mehr stehen lässt, hat für alles genug Pflanze da, für die Augen, für die Insekten, fürs Genießen und Vermehren.
Eine weitere Blüte kennen fast alle aus einem herrlichen Genussmittel, nämlich vom Marzipan. Die entscheidende Würze gibt das Rosenwasser. Dafür könnt Ihr eigentlich alle stark duftenden Rosen nehmen. Und ihr müsst die Blütenblätter auch gar nicht erst zu Rosenwasser oder -Gelee zu verarbeiten, es geht auch frisch und das sieht dann bunt aus. Am besten eignen sich Strandrosen, die sich auch auf kärgsten Böden über ihr Wurzelwerk wie von selbst ausbreiten und so ohne viel Arbeit einen hohen Ertrag bieten. Die Blätter passen gut zum Obstsalat.
Ein ebenfalls sehr leckerer Insektenfreund ist die Artischocke. Wenn man sie denn blühen lässt. Will man die Blüte essen, erntet man sie in einem frühen Knospenstadium. Das ist lecker, keine Frage. Die gesamte Pflanze ist – auch im Ziergarten! – ein echter repräsentativer Knüller.
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