Vor hundert Jahren entwickelten Fritz Haber und Carl Bosch chemisch hergestellten Dünger. Heute wissen wir, dass Kunstdünger und andere Chemikalien der Bodengesundheit schaden. Käfer, Würmer und Mikroben verschwinden nach und nach durch die künstlichen Düngemittel. Sie sind aber die unsichtbaren Helfer im gesunden Boden. Deshalb lautet das Gebot für den Hobbygarten: möglichst naturnah gärtnern, möglichst ohne chemische Zusätze auskommen. Welche Lektüre ist nun am besten für engagierte Gartenfreund*nnen? Wir haben sie getestet.
Alle Bücher können wir uns über die Fernleihe in der öffentlichen Bücherei besorgen. Vorhanden in der Meldorfer Bücherei ist „Das biologische Gartenbuch“, das Krafft von Heynitz und Georg Merckens geschrieben haben. Das wird aber heute nicht mehr neu verlegt
Andrea Heistigers „Das große Biogarten-Buch“ ist für und mit Arche Noah geschrieben. Arche Noah nennen sich die Saatgutretter in Österreich. Das Buch geht auf alle wichtigen Themen des biologischen Gärtnerns ein: Bodengesundheit, richtig planen, richtig gießen, mulchen und so weiter. Und dann wird jede einzelne Kulturpflanze eingehend beschrieben. Dies macht das Buch zu einem außerordentlich informativen Nachschlagewerk für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene. Das Buch enthält auch Beiträge von Lai*nnen, esoterische Skurrilitäten werden nicht kommentiert und können leichtgläubige Leser*nnen in die Irre führen. Dieses Manko wird aber voll aufgehoben durch die erstklassige Bebilderung des Buchs. Heistinger konzentriert sich auf die Selbstversorgung aus dem Biogarten. Den Garten betrachtet sie weniger als Zier.
Marie-Luise Kreuter hat das deutsche Standardwerk „Der Biogarten“ geschrieben. Kreuter ist für Anfänger sehr gut geeignet. Sie behandelt die gleichen Themen wie Heistinger und dies auch ähnlich gründlich, versteht es aber gleichzeitig, allen Mut zu machen. Sie erklärt eben auch, dass nicht immer alles sofort klappt. Außerdem gibt’s in Kreuters Gartenbuch auch Zierpflanzen. Das macht ihr Werk zu dem sinnlichsten aller Biogarten-Klassiker. Auch dieses Buch ist dank eines sehr guten Stichwortverzeichnisses zum Nachschlagen geeignet.
Viele Buchtitel versprechen ebenfalls Ratgeber-Eigenschaften, die sie aber nicht erfüllen. Zum Beispiel Margit Rusch „Anders gärtnern. Permakultur-Elemente im Hausgarten“. Das kann dann aber auch ganz spannend sein. In dieser schön bebilderten Broschüre finden die Handwerker*nnen unter uns viele Anregungen, wie auch auf engem Raum viel Biogarten gelingen kann. Für manche Leute gehört es ja einfach dazu, dass gesägt, geschraubt, gehämmert und geschaufelt wird, bevor ein Pflänzchen wachsen darf.
Bitte schreibt doch unten in die Kommentare, welche Garten-Bücher Ihr lest und vor allem: nutzt.
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