Wer ein Hochbeet braucht

Vorbereitet fürs nächste Frühjahr

Wir hatten einmal zwei Mitgärtner:innen. Die haben sich als erstes Hochbeete gebaut. Wer ein Hochbeet braucht muss rechnen können. Drei Meter lang, ein Meter breit gut einen halben Meter hoch, das sind eins Komma fünf Kubikmeter. Holz, das die Schnecken sehr kuschelig finden, Nägel, die verrosten und Pfosten, die schnell vergammeln aus dem Baumarkt. Na gut, o.k., wenigstens kein Plastik. Dann haben wir gefragt, ob wir da Erde reinschaufeln sollen. Wäre bei uns kein Problem, die Humusschicht liegt in unseren Gärten einen halben Meter tief. Nein, bekamen wir zur Antwort, da sei ja Unkraut drin, sie wollten sich lieber Erde aus dem Baumarkt besorgen.

Wir schwiegen. Mit der ersten Fuhre kamen dann fünf Säcke Erde à 20 Liter aus dem Baumarkt. Das sieht nach viel aus, wenn sie im Einkaufswagen liegen. Die hundert Liter bedeckten kaum den Boden. Bei der zweiten Fuhre passten dann zehn 50 Liter Säcke ins Auto, aber nach dem Auskippen waren dann die Muckis schlaff geworden. Die Erde stand 20 Zentimeter hoch im Hochbeet. Eins Komma fünf Kubikmeter sind nun einmal 1.500 Liter. Büschen viel, fünf Fahrten mit je 30 Kilometer, das kostet Benzin. Die beiden Hochbeete blieben also halb leer. Wenn ein solches Beet nur halbvoll ist, dann ist das Bücken auch viel anstrengender als ohne Hochbeet.

Sicherlich würden Profis als Unterlage Strauchschnitt und Gras einfüllen. Dann sinkt das Beet allerdings Jahr für Jahr ein wenig ab. Und das enthält ja vielleicht Unkrautsamen. Denn wenn sich das nützliche Kleingetier daran zu schaffen macht, wird das Material nach und nach vernascht. Das ist gut für die Kulturen und streckt den Nachfüllbedarf an Erde. Sei’s drum. Den Mitgärtner:innen war’s auf Dauer zu anstrengend. Sie haben ihre Hochbeete wieder verlassen. Wir haben jetzt normale Gartenerde nachgefüllt und mit Laub abgedeckt. Nächstes Jahr kommen die Süßkartoffeln da rein. Wenn die Mäuse etwas übrig lassen, können wir sie ernten.

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