
Die Supermärkte haben jetzt wieder die Aufsteller mit Saatgut gefüllt. Wäre ja die Frage. Wo kommt das eigentlich her?
Einkauf auf Nummer Sicher
Die Firma Bingenheimer Saatgut verkauft entweder direkt oder ausschließlich über den Bio-Handel. Der Aufsteller steht also bei Viva. Bingenheimer ist entstanden, um sowohl Biobauern wie auch Hobbygärtner*nnen mit Saaten zu versorgen, die garantiert nachgebaut werden können. Wir können also das Saatgut der kommenden Generationen selbst gewinnen – wenn wir’s dann können.
Bei Einzelhändlern, die nicht großen Ketten angehören, gibt es zumeist Saatgut von Quedlinburger. In Meldorf steht’s zum Beispiel bei Warns oder Nilsson zum Verkauf. Hier ist uns aufgefallen, dass recht viele Hybridsorten angeboten werden. Auf den Packungen steht dann „F1“, das sind speziell hergestellte Hochertragssaaten. Wer selbst weiter vermehren möchte, kann dieses Saatgut nicht gebrauchen. Wer auf hohen Ertrag aus ist, greift zu.
Bei Rewe, Penny, toom, Edeka haben wir das Saatgut von der Pabst GmbH. Die Firma geht zurück auf Carl Pabst Erfurt, hat heute ihren Sitz in Großbeeren bei Berlin. Für toom haben sie eine Reihe mit Erhaltungssorten, die nur für Hobby-Gärten verwendet werden dürfen, die ‚Historischen Sorten‘ – es lohnt sich. Sie vertreiben ihr Saatgut auch unter anderen Handelsmarken, also auch für die Lebensmitteldiscounter. Die Firma hatte schon recht früh ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt und ist auf den Einzelhandel für Hobbygärtner spezialisiert.
Wer das Besondere liebt
Die ganz großen Spezialisten, die heute schon säen wollen, was der Handel erst wieder in ein paar Jahren anbieten wird, der stöbert im Dreschflegel Katalog. Hier sind Menschen am Werk, die ganz gezielt traditionelle Sorten züchten, die aus dem Saatguthandel verschwunden sind. Es sind aber Profis, die nur das verkaufen, was auch wirklich zuverlässig funktioniert. Der Vorteil für uns im Norden: Es gibt einige, die in Friesland oder MeckPomm züchten. Deren Saaten sind unser Klima gewöhnt.
Bleibt noch die Frage: wie kommen die Dreschflegels auf ihre Ideen? Da sind zum einen die Samenbanken und die Hobbyzüchter*nnen. Den Shop der deutschen Hobbyzüchter*nnen findet ihr hier: Nutzpflanzenvielfalt.
Und wer sich schon immer gefragt hat: „Wie funktioniert Hybridsaatgut?“ ein Video:
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